In memoriam Martin Märzinger

22. Oktober 2017 by Herr Redakteur
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Abschied von einem wirklich guten Freund und Bruder in Gott:

Martin Märzinger 29.12.1963 – 19.10.2017

PDF von der Einladung zur Verabschiedung: Ein Fest für Martin

 

Nachruf von Nina und ArtCross

Vielleicht kennt ihn der eine oder andere von unseren Kunstseminaren oder aus der Linzer Gegend: es geht um einen kostbaren, besonderen Menschen in unserer Mitte, einen feinfühligen Mann, einen sozialen Kämpfer, gläubigen Outlaw, inspirierenden Künstler, provokanten Jesus-Nachfolger und außerdem einen sehr bedeutsamen Profi für ArtCross: Martin Märzinger.

Er war der kreative, geniale Grafiker, der uns 2009 – zu einem Freundschaftspreis!!! – das Logo, das rote PR-Oufit und das ursprüngliche Folderheft kreiert hat, welches optisch noch immer Homepage, Auftritte in sozialen Netzwerken und Flyer/Plakate von ArtCross prägt. Er hat unseren Wiedererkennungswert geschaffen: die rote Farbe, die Machart – das verdanken wir Dir, Martin! Und er war der Initiator aller Flüchtlingshilfe hier vor Ort und dann auch auf ArtCross!!!

Er war Vater von vier Kindern, Opa eines Enkelkindes, ein Marchtrenker Urgestein, ein echter Freund von Frank und Nina, er war professioneller Grafiker und Hobby-Fotograf, er war lange Jahre in der katholischen Kirche überengagiert, war politisches Gewissen und Herzmensch; er war immer ein bisschen crazy, ein Deix-Fan, überzeugter Raucher, einer der den einen gut und richtig auf die Zehen steigen konnte, und anderen in ihrer Not buchstäblich sein letztes Hemd gegeben hat. Er war ein Romantiker, ein Idealist, Visionär, er war herzkrank, schlug manchmal wirklich über die Stränge und schrammte immer am Burnout entlang; er war lebendig, er war engagiert, er war auch verrückt, mit dem Herz auf der Zunge, von einigen unverstanden, für viele ein Heiliger…. Er war ein einsamer Rufer in der Wüste, denn er „predigte“ schon Jahrzehnte gegen den „Rechtsruck“ in unserem Land.  Manch einer schüttelte den Kopf über den Spät-Hippie, für viele ist und bleibt er ein Stück echter Rettung – denn er war derjenige, der sofort zu Beginn der Flüchtlingskrise 2015 regelmäßig in Traiskirchen und auf Bahnhöfen zu finden war. Auf Martins „Konto“ geht es, dass wir in unserer Kleinstadt 150 AsylwerberInnen in Frieden erfolgreich beherbergen und integrieren. Ihm verdankt auch ArtCross indirekt das große Engagement für unsere besonderen Gäste (so nannte Martin sie gleich von Anfang an): schließlich hatte er dafür gesorgt, dass eine muslimische Familie bei Frank und Nina zuhause einquartiert und viele andere in, nach und durch Artcross mitgenommen wurden.

Lieber Martin, niemand hatte ein solches Messie-Auto wie du, niemand solche krassen Geschichten mit Gott, niemand in deinem Alter so lange graue Haare, niemand war ein so hingegebener Kaffeehausgänger (dein zweites Zuhause, das „Corner-Café“ in Marchtrenk wird dich vermissen… und ich Nina all die laaaangen Gespräche über Gott und die Welt ebenda!), niemand ein solch engagierter Flüchtlingshelfer.

Martin, es war grenzgenial, mit dir über Gott und die Welt zu quatschen, uns mit dir für soziale Gerechtigkeit einzusetzen und in Jesus verbunden zu sein. Wie sehr werden wir dich einstweilen vermissen (bis zum big hug im Himmel)

Jetzt hast du es geschafft, lieber Freund: in die Arme Papas, dorthin wo es keine Tränen und Krisen mehr gibt…wenn auch viel zu überraschend und viel zu früh für uns (aber was wissen wir denn schon)!

Ich freu mich wirklich und konkret, dich dereinst im Himmel wiederzusehen.

Wir alle sind in Gebet und Gedanken bei deiner großen tollen Familie, die dich noch viel schmerzlicher vermisst!

Und wir führen deine Arbeit hier weiter… So long, old friend